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Re: Bienensterben

Verfasst: Mi 13. Feb 2019, 21:06
von Benutzer 4754 gelöscht
Rohana hat geschrieben:Ich sehe eine ganz einfache Lösung: Wir lassen das sein mit dem bewirtschaften und stellen einfach Industrie oder noch besser Wohnsiedlungen auf die Äcker. Dabei bekommen wir nen Haufen Kohle und sind auch nicht mehr schuld am Insektensterben. Win-win - und danach können wir, wie der Rest der Bevölkerung auch, ein Kreuzchen beim Volksbegehren setzen und uns empören über die anderen... :michel:
Eine hervorragende Idee :daumen:
Land als Gewerbe/Baugebiet oder für eine Straße verkaufen,
das Geld anlegen und von den Zinsen leben.
Bei 2% Rendite am Kapitalmarkt und 4,5€/m² (das ist sehr tief gestapelt) müsste man nur 40ha verkaufen um das deutsche Durchschnittsgehalt zu bekommen.

Willkommen beim Höfesterben in DE...

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 01:44
von centauri
Oelkanne hat geschrieben:Willkommen beim Höfesterben in DE...
Tust ja gerade so als gehe das Höfesterben demnächst los. Ne Ne das läuft ja schon länger da warst du noch gar nicht geboren da war das schon. An den Bienen und anderen Insekten liegt es aber nicht das dem so ist.
Eure Lobby postuliert doch seit Jahrzehnten das alles nur im industriellen Maßstab geht. Und so ist ja auch die Lehrmeinung die jetzt vermittelt wird. Und wenn dem so ist werden kleine Betriebe sterben müssen das müsste dir doch einleuchten.
Was kriegt man den pro Jahr wenn man 40 ha Acker (von mir aus auch 20 ha Wiese und 20 ha Acker) verpachtet anstatt sie zu verkaufen?
Würde mich deshalb mal interessieren wie lange ein Arbeiter dafür schuften muss. :hmm:

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 07:41
von SunOdyssey
Hier würdest du pro Ha 1500-1800€ bekommen.

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 09:07
von Benutzer 72 gelöscht
strega hat geschrieben:und weil niemand Verantwortung übernehmen will und die anderen immer nur Schuld sind verrecken die Insekten halt weiter
!!!!!!

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 09:12
von Spencer
1500-1800 €

:hmm: wie rechnet sich das ?

Also von meiner Wiese ( ca 1/2 ha) kommen pro Mahd 5 Rundallen Heu, wenn's gut war. Das zwei mal im Jahr... Sind 10 Ballen. Die werden so 20 - 30 € das Stück gehandelt. Macht 300 €, auf den ha gerechnet 600 €. Da zieh mal die Mahd, das Wenden, Pressen und Transport von ab..... :aeh:
Ich muss mal rumhören was hier so an Pacht für ein ha gezahlt wird. Nicht das ich was verpachten will. Nur mal aus Neugierde...

@ Strega - keine Angst.... die Vögel auch und die Säugetiere dann auch..... und die Menschen dann auch....
Alles hängt zusammen :pfeif:

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 09:22
von centauri
@Spencer
hier gibt es so ca. 200 € für einen ha Acker. Für Wiese gibt es so ca. 140 €.

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 09:45
von kraut_ruebe
es rechnet sich nicht, bzw. nur dann, wenn du als bauer zum einen klug handelst und zum anderen bereits alle nötigen maschinen besitzt und weder diese noch deine arbeitszeit in den flächenertrag reinrechnen willst.

ich hab meine 2 ha acker im laufe der jahre:

verpachtet - bringt geld (hier 300 pro ha, das hilft nicht ernsthaft weiter), aber der platz ist 'weg'
mit soja bestellt (mit maschinenringhilfe) - war grad ein gutes jahr, brachte nach abzug der lohnarbeit in etwa das was pacht gebracht hätte
als schafweide genutzt - war ein irrer arbeitsaufwand zu versuchen, den boden in dieser zeit strategisch zu verbessern. winterfutter musste ich trotzdem kaufen.
als heuwiese genutzt - ne mörderische arbeit, ich hasse die sommergluthitze unendlich. heu ist hier teuer, aber nicht so teuer, dass mein einsatz mehr wert gewesen wäre.
mit gehölzen und blühendem umrandet. war ca 5 jahre laufend arbeit und braucht stete pflege.

weder muss noch will ich mit meinen flächen geld verdienen, aber ich frag mich ernsthaft, wie man als kleinbauer überleben kann, wenn das wetter nicht mitspielt und der trecker noch nicht abbezahlt ist.

@ thema: die ackerränder können ein bienenparadies sein oder werden, ebenso obstwiesen und privatgärten. von den produktionsflächen noch bienenfutter zu fordern, ist weltfremd, denn das ginge nur unter verzicht auf nahrung für mensch und nutztier.

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 16:47
von emil17
Heute gelesen, ein Zitat des Historikers Jakob Burckhardt aus dem 19. Jhdt:
"Keiner soll sich darauf berufen, wenn wir es nicht machen, dann macht es halt ein anderer. Mit dieser Argumentation kann man so ziemlich jedes Verbrechen rechtfertigen".
Das gilt doch auch für das, was man mit der Umwelt macht!

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 20:59
von Wildmohn
Heute mal über die Einlassungen von Rohanna und Ölkanne nachgedacht und zu dem Ergebnis gekommen, dass deren Denk- und Herangehensweise völlig von Mangel an Empathie für die Problematik geprägt ist. Mit Zynismus und Sarkasmus kommt man in dieser Angelegenheit nicht unbedingt weiter, will man denn wirklich eine Veränderung herbeiführen.
Sprengt die Steingärten in den Vorgärten, die Gewerbeflächen im Umland, die allgemeine Versiegelung landschaftlich wertvoller Flächen. Ein klares „Nein“ zur industriellen Landwirtschaft, stattdessen den (politischen) Fokus auf gezielte finanzielle Förderung nachhaltiger Landwirtschaft richten.
Das Volksbegehren in Bayern (!) zeigt z.B., dass die Menschen sich sehr wohl intensiv Gedanken über die Zukunft hinsichtlich der „Natur“, wie traurig sie momentan ausschaut und wie trostlos sie zukünftig sein wird, machen.
Eine konstruktive Konfrontation aller Beteiligten könnte Wunder bewirken… so man den Ernst der Lage verstanden hat… scheint in diesem Thread aber offensichtlich stellenweise nicht der Fall zu sein und in der Öffentlichkeit noch nicht so wirklich angekommen....
@emil: Zustimmung :daumen:

Re: Bienensterben

Verfasst: Do 14. Feb 2019, 21:03
von Rohana
Wildmohn hat geschrieben: Das Volksbegehren in Bayern (!) zeigt z.B., dass die Menschen sich sehr wohl intensiv Gedanken über die Zukunft hinsichtlich der „Natur“, wie traurig sie momentan ausschaut und wie trostlos sie zukünftig sein wird, machen.
Nein, es zeigt dass Leute Kreuzchen machen. Das wars.