Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

[emil17]

Jeder Realpolitiker muss erst mal die Dinge so darstellen wie sie sind, und in den richtigen Zusammenhang bringen.
Aber klar, Sündenböcke definieren und allen alles versprechen wäre einfacher.

Ach ja, bevor wir das vergessen: 98 Prozent der Deutschen sind nicht Bauern. Haben die auch das Recht auf eine Meinung dazu, oder sollen die bloss bezahlen?

[Lebendigkeit]

Nur so einige Facts dieser Rede, die mir als Aussenstehender (ich bin ja nicht Deutscher und wohne nicht in D) gewisse Fragen aufdrängen:

Kleine Anekdote am Rande, weil Du, Emil, ja in der Schweiz lebst:
Seit vielen Jahrenzehnten gibt es an der Schweizer Grenze zu Deutschland sehr viele Schweizer, die Palettenweise Milch, Joghurt und andere Milchprodukte kaufen, weil es ja so schön billig in Deutschland ist, denn die Schweizer Bauern wollen ausreichend für ihre Produkte bezahlt werden.
Die Schweizer verstecken sogar das gekaufte Fleisch unterm Autositz.
Wenn jetzt also die deutschen Bauern ausreichend für ihre Produkte bezahlt werden, gern auch ohne Subventionen, dann sollte sich der Preis in beiden Ländern annähernd angleichen und der Milchtourismus aufhören?
Ich frage für einen Freund.

[aron]

Dazu kommt, dass du dir als in der Schweiz Ansässiger an der Schweizer Grenze die Mehrwertsteuer deiner in Deutschland getätigten Einkäufe rückerstatten lassen kannst!

[emil17]

Mir ist die Problematik bekannt. Ich selber mache das schon deswegen nicht, weil ich am anderen Ende der Schweiz wohne.
Immerhin wurde auf Anfang 2024 die Freigrenze für zollfreie Einkäufe deutlich gesenkt.

Die Einkaufstouristen fördern natürlich alle mit ihren Einkäufen die deutschen Bauern, die es offenbar nötiger haben, denn bei uns gibts eigentlich keine Treckerblockaden, trotz der Leute die im billigen Ausland einkaufen.

Die Schweizer verstecken sogar das gekaufte Fleisch unterm Autositz

Ja, die Schweizer machen das. Alle. Muss ich grade mal gucken, ob bei mir noch etwas liegt.

Wer hat eigentlich den Werbespruch Geiz ist geil erfunden? Aus welchem Land kam der? Und aus welchem Land fahren die Leute gerne mal nach Polen um dort einzuholen was in Polen billiger ist?

Dann gibts da noch die Ferienhausbesitzer aus dem nördlichen Nachbarland mit den dicken Autos, die sich gleich beschweren wenn die Schneeräumungskosten etwas teurer werden, und sich auch beschweren, wenn gar nix geräumt wird.

Ich denke diese Art Duell können wir uns sparen, denn wenns darum geht welches Land am meisten Deppen und Geizknäpper hat, hat es überall sehr grosse Reserven.

Zurück zum Problem: Schlechte Produktpreise und damit das nicht so schmerzt soll der Diesel billig bleiben? Wird dafür demonstriert? Und weil das so ist muss man um wirtschaftlich zu überleben einfach noch mehr und noch effizienter produzieren, aber weil bei Steigerung des Angebots die Preise logischerweise nicht steigen sondern noch mehr sinken braucht es noch mehr Subventionen?
Man finde den Wurm im System.

[Brunnenwasser]

Die größten Deppen gibt es wohl in Deutschland und zwar in der jetzigen Bundesregierung.

Ob Herr Habeck einer der fähigsten Politiker ist...
eher nicht, wenn er nicht einmal 'Insolvens' erklären kann, aber sympathisch ist er.

Habe mir mal das Video angeschaut: Tenor: Schuld hat die CDU, die haben geklagt ( Bundesverfaßungsgerichts- Urteil) uns fehlt Geld, wir müssen sparen, bezüglich dem Bundesfinanzhaushalt.

Auf der einen Seite fehlt das Geld, auf der anderen Seite werden aber Unmengen an Steuern verschwendet.
Aus Schulden wird ein Sondervermögen kreiert.

Ja, welche Deppen haben diesen aber erarbeitet?
Rechte Unterwanderung der Bauernproteste und Umsturzpläne, ja logisch.

Im Osten von Deutschland waren auch alle Querdenker, Impfgegner und Rechte, nun ist die AFD dort im Aufwind, warum?

In Deutschland wurden die Gelder als Ausgleich für staatliche Auflagen gewährt, die Auflagen bleiben, das Geld wird aber weniger.
In den europäischen Nachbarstaaten bleibt beides erhalten. Der deutsche Bauer ist nicht mehr konkurrenzfähig.

[Bernd Belgien]

Seltsam inhaltsgleiche Beiträge von mir sind noch in Bearbeitung wie es scheint.

Egal, zumindest die lokalen Medien sind nach ein paar Rückmeldungen vom Märchen "rechte Bauern" abgerückt .

[Amigo]

Reiche Bauern aus Arbeit glaube ich nicht .

In meiner Heimatgemeinde in Rheinhessen ( gehört nicht zu Hessen , ist RLP ) gab es früher so ca. 60 Winzer . Den Winzern soll es ja besser gehen als den Bauern hieß es immer .
Es gab Fasswein Winzer und Betriebe mit Flaschenwein .
Eigentlich konnte man schon am Zustand der Höfe und des Fuhrparks sehen , wer was macht .
Meine engsten Bekannten im Ort produzierten Top Weine und vermarkteten sie Anfang der 80er komplett über die Flasche . Ca. 8 ha , mit ungefähr 15 Jahren " Anlauf " .
Mitte der 70er kam noch eine Straußwirtschaft dazu , die später zum Gutsausschank wurde . Das Lokal war immer knall voll . Die Chefin sagte mir einmal , mit dem Flaschenwein , auch ohne Lokal können wir leben , also recht gut leben.
Reich wurden und werden in dieser Gemeinde diejenigen , die ihre Wingert um den Ort rum haben/hatten .
Zu DM Zeiten qm2 Preise für Bauland bis 1000.-

[Bernd Belgien]

Reich?
Die Sorgen bleiben gleich, die Fahrzeuge und das Wohnhaus sehen anders aus aber die Arbeit bleibt.
Die "armen" prügeln ihren Dacia über die Feldwege die "reichen" einen BMW - beide sind am Ende dreckig und verbeult.
Große Flächen brauchen große Maschinen - aber das verstehen viele nicht.
Noch weniger die Sache mit Bodenverdichtung/Gewicht/Auflagefläche und Maschinenring/ Abschreibung/Finanzierung..

[Rohana]

Ach ja, bevor wir das vergessen: 98 Prozent der Deutschen sind nicht Bauern. Haben die auch das Recht auf eine Meinung dazu, oder sollen die bloss bezahlen?

Um die Subventionen wurde hier ja schon viele Seiten diskutiert. Die letzten Tropfen haben das Fass auch nur zum Überlaufen gebracht, es kann ja nicht sein dass man uns spontan irgendwo irgendwas streicht um Haushaltslöcher zu stopfen! Und grade wo es um Agrardiesel geht: Wenn es sinnvolle und machbare Alternativen gäbe, wäre das ja absolut diskutabel diese Subvention zu kürzen. Zum Diesel haben wir aber keine! Stumpf Diesel "einsparen" geht auch nicht, da sind die meisten schon ziemlich am Limit. Wenn wir auch noch weniger spritzen sollen müssen wir mehr mechanisch machen, ach warte mal, das kostet auch Diesel...
Weisst du Emil, ich hab ja Verständnis für vieles. Aber es gibt ungelogen JEDES Jahr irgendwelche krassen Kürzungen, neue Auflagen und Schlagmichtot. Ewig geht das so nicht weiter. Planungssicherheit hat eh schon keiner mehr. Alle reden sie von Nachhaltigkeit da oben, aber dass es auf lange Sicht nicht nur dem Boden sondern auch dem Bauern gut gehen muss, das checken sie nicht? Kann doch irgendwie nicht sein.

Zum Thema der Demos, ich bin heilfroh dass die so gesittet über die Bühne gegangen sind. Wir haben leider aufgrund von Krankheit nicht dabei sein können :( es war viel los hier bei uns. Vielleicht klappt es ja nächste Woche.


Ach, Emil, und auch andere die es interessiert, was alles so subventioniert wird kann man im Subventionsbericht nachlesen: https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... ht-2217644

[Bernd Belgien]

Auf der Achse gibt es einiges zu Thema...